KRM begrüßt Abschlussbericht des Unabhängigen Expertenkreises zur Muslimfeindlichkeit und fordert konsequente Umsetzung der Empfehlungen

Köln – Der Koordinationsrat der Muslime (KRM) begrüßt die Veröffentlichung des Abschlussberichts des Unabhängigen Expertenkreises zur Muslimfeindlichkeit (UEM) mit dem Titel „Muslimfeindlichkeit – Eine deutsche Bilanz“. „Der Bericht hat wichtige Erkenntnisse ans Licht gebracht und spiegelt in vielerlei Hinsicht die Erfahrungen von Musliminnen und Muslimen im Alltag wider“, so sagte der KRM-Sprecher Murat Gümüş anlässlich der Veröffentlichung des Berichts.

„Der Bericht stellt einen bedeutenden Meilenstein in der Auseinandersetzung mit antimuslimischem Rassismus in Deutschland dar. Die Ergebnisse der Studie verdeutlichen die bestehenden Herausforderungen, vor denen Muslime, aber auch die Gesellschaft als Ganzes stehen. Er macht deutlich: Es muss gehandelt werden! Nun kommt es auf die Politik an, die Empfehlungen des Expertenkreises umzusetzen“, erklärte Murat Gümüş.

Weiter betonte der Sprecher des KRM: „Die politischen Entscheidungsträger sind aufgerufen, die im Bericht aufgezeigten Handlungsempfehlungen mit Entschlossenheit in konkrete Maßnahmen umzusetzen. Besonders vor dem Hintergrund des aktuell zunehmenden Zuspruchs für rechtsextremistische Positionen ist es nun grundlegend, nach vertanen Jahren endlich wirksame Schritte einzuleiten. Eine entschlossene Bekämpfung von Muslimfeindlichkeit erfordert ein koordiniertes Vorgehen. Deshalb bedarf es dringend eines Bundesbeauftragten für die Bekämpfung von Muslimfeindlichkeit.“

„Im Bereich Bildung, Medien, öffentlich-rechtliche Fernseh- und Rundfunkanstalten, Arbeitsmarkt sowie der Beteiligung von Muslimen und ihren Organisationen am öffentlichen Leben und den etablierten Strukturen der Wohlfahrtspflege sind die Empfehlungen des Expertenkreises besonders wichtig. Auch muss die aufsuchende Beratung in den Moscheegemeinden gestärkt werden. Man kann nicht erwarten, dass die Betroffenen von Rassismus und Diskriminierung immer nur selbst zu den Beratungsstellen gehen, sondern die Beratung und Unterstützung muss an die Betroffenen herangetragen werden. Hierbei übernehmen Moscheen bereits eine wichtige Rolle. Dies gilt es nun weiter zu stärken. Die aktive Einbeziehung von Musliminnen und Muslimen in gesellschaftliche Entscheidungsprozesse, stärkere Kooperationen zwischen dem Staat und den Religionsgemeinschaften sowie die Förderung der muslimischen Wohlfahrt können erheblich dazu beitragen, dass muslimisches Leben als Normalität gesehen wird. Zwar wurden in der Vergangenheit bereits Schritte in diese Richtung unternommen, jedoch ist die weitere Entwicklung ins Stocken geraten“, sagte er weiter.

Zum Abschlussbericht: https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/pressemitteilungen/DE/2023/06/uem-abschlussbericht.html