Pressemitteilung: Unverständnis und Empörung beim KRM zur Verweigerung der Behandlung verletzter Kinder aus Gaza

Mit größtem Unverständnis und tiefer Empörung reagieren die Mitglieder des KRM auf die Entscheidung des Bundesministeriums des Innern und des Auswärtigen Amts, die von verschiedenen Kliniken vollständig finanzierte Behandlung verletzter Kinder aus Gaza zu verhindern. Diese Entscheidung stellt eine humanitäre Bankrotterklärung dar und ist aus unserer Sicht zutiefst unmenschlich.

Die Kliniken in Deutschland waren bereit, schwer verletzte Kinder aus Gaza zu behandeln, die dringend medizinische Hilfe benötigen. Diese Kinder haben in ihrer Heimat unvorstellbares Leid erlitten. Sie wurden durch die Angriffe schwer verletzt, zum Teil mussten sie mehrfach vor den Bombardierungen der israelischen Armee flüchten, haben Familienangehörige, zum Teil die Eltern durch diese verloren.

Herzzerreißend ist, die Gliedmaßen einiger Kinder wären, ohne die von den Ministerien verursachten Verzögerungen durch die Behandlung möglicherweise zu retten gewesen. Stattdessen mussten sie nun Amputationen über sich ergehen lassen und einige der Kinder sollen tragischerweise sogar bereits verstorben sein.

Besonders empörend ist, dass die Maßnahme an der Bedingung der Ministerien, dass keine Begleitpersonen aus Sicherheitsgründen mit den Kindern einreisen dürften, gescheitert ist. Diese Bedingung würde dazu führen, dass bereits mehrfach traumatisierte Kinder aus ihrem familiären und vertrauten Umfeld herausgerissen und über Monate bei Fremden in einem fremden Kulturkreis untergebracht würden, was die Traumatisierung der Kinder deutlich verschärfen würde. Ein solches Vorgehen wäre für Kinder aus anderen Krisenregionen undenkbar und unvorstellbar.

Diese Entscheidung der Ministerien zeigt eine erschreckende Kälte und Ignoranz gegenüber dem Leid der schwächsten und verletzlichsten Mitglieder unserer Gemeinschaft – den Kindern. Es ist eine moralische Verpflichtung, diesen Kindern die notwendige Hilfe zukommen zu lassen, unabhängig von politischen Erwägungen. Der KRM bietet seine Unterstützung bei der Aufnahme von Verletzten Kindern aus Gaza an.

Wir fordern das Bundesministerium des Innern und das Auswärtige Amt auf, ihre Entscheidung umgehend zu revidieren und den betroffenen Kindern die dringend benötigte medizinische Hilfe in Deutschland zu ermöglichen. Es ist unsere gemeinsame menschliche Pflicht, diese unschuldigen Opfer zu unterstützen und ihnen eine Chance auf ein gesundes Leben zu geben.

Köln, den 17. Juli 2024