Pressemitteilung: KRM fordert dringende Maßnahmen nach Luftangriff auf Flüchtlingslager in Rafah

Auf Anordnung der israelischen Regierung und Armee sind Hunderttausende Zivilisten in den Süden des geflüchtet. In Rafah, der südlichsten Stadt des Gazastreifens, befanden sich zuletzt laut Schätzungen über 1,5 Mio. Geflüchtete. Die israelische Regierung hält trotz massiver internationaler Kritik und des Urteils des IGH an der Offensive gegen Rafah fest und fordert die Menschen auf, sich in vermeintlich sichere Schutzzonen zu begeben. 

Am 26. Mai griff die israelische Luftwaffe eines dieser Flüchtlingslager in einer humanitären Schutzzone in Rafah an. Dabei kamen zahlreiche Menschen ums Leben und viele weitere wurden verletzt. Besonders erschütternd sind die Bilder der getöteten Kinder, die das immense Leid der betroffenen Menschen verdeutlichen. 

Diese militärischen Aktionen sind entschieden zu verurteilen und stellen schwerwiegende Kriegsverbrechen dar. Durch die anhaltenden Angriffe sind Hunderttausende Palästinenser gezwungen, aus den ausgewiesenen humanitären Schutzzonen, in denen sie bereits unter menschenunwürdigen Verhältnissen in provisorischen Zeltlagern lebten, in das gänzlich ungeschützte Umland zu fliehen. Es gibt keinen sicheren Zufluchtsort für die Menschen. Laut zahlreichen Berichten handelt es sich hier nicht um den ersten Angriff dieser Art. 

In Deutschland herrscht tiefe Trauer, insbesondere unter den Palästinensern, von denen zahlreich ihre Angehörigen im Gazastreifen verloren haben. Es ist notwendig, dass Deutschland aktiv wird, um solche Gräueltaten in Zukunft zu verhindern. 

Der KRM appelliert eindringlich an die Bundesregierung, sich für die Umsetzung der Anordnungen des Internationalen Gerichtshofs und ein sofortiges Ende der Kampfhandlungen insgesamt einzusetzen. Auch die Gewalt gegen Palästinenser im Westjordanland muss sofort beendet werden. Die Sicherheit sowohl der Palästinenser als auch der Israelis muss gewährleistet, Geiseln freigelassen und humanitäre Hilfe sichergestellt werden. Zudem muss ein Friedensprozess mit dem Ziel der Aussöhnung und einer Zweistaatenlösung eingeleitet werden. 

Handeln Sie jetzt!