KRM fordert entschiedenes Vorgehen gegen Menschenrechtsverletzungen in China

„China missachtet vor den Augen der Weltöffentlichkeit sanktionslos und systematisch Menschenrechte. Wer es ernst meint mit Menschenrechten und seine Glaubwürdigkeit noch bewahren möchte, muss jetzt etwas tun“, erklärt Mohamed El Kaada, Sprecher des Koordinationsrates der Muslime (KRM). Anlass sind neue Berichte über chinesische Internierungslager. Danach werden Uiguren in Internierungslagern systematisch gefoltert.  Mohamed El Kaada weiter:

„Die erschreckenden und verstörenden Bilder aus chinesischen Internierungslagern zeigen, was seit Jahren bereits geahnt wird: China foltert und misshandelt die mehrheitlich muslimischen Uiguren in Internierungslagern systematisch. Spätestens jetzt sind alle Staaten weltweit aufgefordert, ihre Beziehungen mit China neu zu justieren und umzudenken. Sie müssen alles dafür tun, damit diese Menschenrechtsverletzungen ein Ende finden und die Uiguren wieder in Frieden ihre Religion und Kultur frei ausleben können.

Insbesondere Europa und große Industrienationen, die Handel in großen Mengen mit China betreiben, stehen in der Pflicht, aktiv und entschieden auf China einzuwirken. Hierbei darf wirtschaftlicher Profit nicht über den Menschenrechten stehen. Wohlstand, der auf das Leid anderer aufgebaut ist, macht uns nicht reich, sondern arm. Dies gilt für alle Abhängigkeiten von Staaten, die Menschenrechte systematisch missachten. Mehrheitlich muslimische Länder dürfen ihre Augen nicht vor diesen Entwicklungen verschließen.

Vor diesem Hintergrund gehört auch der eigene Umgang mit Menschenrechten auf den Prüfstand. Die restriktive Flüchtlingspolitik an den europäischen Außengrenzen etwa hat mit dazu beigetragen, dass Europas Stimme in Menschenrechtsfragen massiv an Gewicht verloren hat. Wer selbst systematisch Menschenrechte missachtet, kann schwerlich mit dem Zeigefinger auf andere zeigen.“

Köln, 27.05.2022